But it is both new in Germany and significant as the world's firstlow-budget blue-screen opera /// 




Financial Times











 

Rossini-Oper für die Generation Youtube  


Rheinische Post
















Der Barbier von Sevilla


Commedia von Gioacchino Rossini

Theater Krefeld/Mönchengladbach

Musikalische Leitung / Andreas Fellner
Regie und Video / Kobie van Rensburg
Bühne / Steven Koop 
Kostüme / Kristopher Kempf
Dramaturgie / Ulrike Aistleitner

(...) Van Rensburgs Inszenierung ist ein großer Coup, der mit High-Tech-Finessen arbeitet, wie es bisher auf keiner deutschen Bühne zu sehen war, ein unbändiger Spaß, bei dem einem Hören und Sehen vergehen könnte, hätte man nicht Angst, gleich die nächste glorreiche Pfiffigkeit zu verpassen. (...) Bunt, quirlig und überbordend vor Einfällen nutzt van Rensburg Technikmöglichkeiten, um die Musik-Komödie von 1816 sogar der Youtube-Generation schmackhaft zu machen. Er schlägt mächtig auf die Sahne, färbt die deutschen Übersetzungstexte, die er ins Bühnenbild wirft, mit gut abgeschmeckter Ironie ab, lässt saftig fluchen und spielt mit Filmmitteln auf so vielen Ebenen, dass sich niemand sattsehen kann, wie ein alter Haudegen die Liebe eines jungen Paares verhindern will.

Das kann Theater - und ist dabei noch besser als Film, weil gleichzeitig alles live passiert und das Visuelle als künstlich erzeugtes Mittel entlarvt wird.

Dass so viel Komik nicht in Lächerlichkeit kippt, liegt auch am Ensemble, das stimmlich, mit Spielbegeisterung und Präzision glänzt. Levy Sekgapane füllt die Figur des verliebten Grafen mit selten gehörten Stimmfarben. Sein Tenor glüht in den satten tiefen Bereichen und lodert in den Höhen. Die
bravouröse Schlussarie - meist bei "Barbier"-Inszenierungen gestrichen - meistert er mit Gefühl und unfassbar großem Atem. Sophie Witte als seine Auserwählte Rosina tanzt anmutig durch alle Koloraturen. Rafael Bruck gibt den selbstverliebten Figaro mit Schmalztolle und baritonalem Schmelz, und Andrew Nolen verleiht dem fiesen Basilio ("Musikant, Intrigant, Arschgeige") diabolische Dimensionen. Auch die Niederrheinischen Sinfoniker passen sich dem Action-Tempo an - ohne unter Andreas Fellners Leitung die Musik verkochen zu lassen. Im Gegenteil: Jedes Detail machen sie zum Festschmaus.


Petra Diedrichs, Rheinische Post